27. 9. 2023
creative.smalltalk

Nick Potter
studio formagora

Wo in NRW lebst du und warum gefällt es dir da?

Ich lebe in Münster. Hier kann ich gerade Teil einer Bewegung sein, die versucht, die notwendige sozial-ökologische Transformation voranzubringen. In Münster, und bestimmt auch anderswo, passiert da gerade total viel. Das fühlt sich gut an, auch wenn es gerade sehr viel Energie und Ausdauer kostet. Die Menschen, die ich dabei kennenlernen darf, sind sehr inspirierend, und ich lerne unglaublich viel.

Womit beschäftigst du dich und warum?

Ein großer Aspekt unserer Arbeit bei studio formagora ist die Suffizienz. Als Gestaltungsbüro mit Wurzeln im Handwerk erproben wir: Was kann entstehen, wenn wir Effizienz und Wachstum nicht an erster Stelle von Planungs-, Veränderungs- und Produktionsprozessen stellen? Was, wenn wir ganz direkt menschliche Bedürfnisse und Carearbeit an allererste Stelle setzen?

Welche Veranstaltung in NRW sollten wir auf keinen Fall verpassen?

Die Eröffnung der B-Side am Mittelhafen in Münster! Ein soziokulturelles Zentrum, welches im Laufe des nächsten Jahres eröffnen wird. Der Termin steht, so weit ich weiß, noch nicht fest, aber das wird bestimmt sehr inspirierend und schön.

Wen sollten wir unbedingt mal kennenlernen?

David Bollier inspiriert mich sehr. Ich glaube, der hat vieles verstanden. In seiner Welt würde ich gerne leben.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Wenn ich in die Nachrichten schaue, wünsche ich mir, dass wir einander mehr zuhören und uns Zeit füreinander nehmen. Anstatt mit Wut auf die konträre Haltung anderer zu reagieren, versuchen, sie zu verstehen. Das fällt mir selbst schwer.
Ach ja, und Carearbeit muss endlich finanziell wertgeschätzt werden.

Was du uns oder der Welt schon immer sagen wolltest … 

Mit dem Kapitalismus und der Wachstumslogik können wir nicht aus der Klimakatastrophe ausbrechen. Wir werden immer nur Symptome behandeln und Brände löschen. Wir müssen uns weiterentwickeln. Wir müssen neue Visionen für unser Zusammenleben entwickeln, die nicht auf Leistung basieren.

Nick Potter wurde für die Kreativ-Teams der creative.challenges 2023 ausgewählt und wird an der Herausforderung von GWK Kuhlmann zur nachhaltigen Außenraumgestaltung arbeiten.

Foto: Ben Wallbrecher

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