Wo in NRW lebst du und warum gefällt es dir da?
Das quirlige Kreativviertel Flingern in Düsseldorf ist mein Zuhause. Als Kunsthistorikerin ist es super, in Düsseldorf zu leben, denn hier gibt es an jeder Straßenecke richtig viel Kunstgeschichte und Kunstgeschichten zu erleben.
Womit beschäftigst du dich und warum?
In meinem Leben dreht sich alles um die Kunst. Ich bin freiberufliche Kunstwissenschaftlerin, arbeite soloselbstständig mit zeitgenössischen Künstler:innen und habe collectAR gegründet, wo wir uns mit Kunst und Augmented Reality beschäftigen. Außerdem bin ich Initiatorin des ArtVenture Clubs, dem Netzwerk für freiberufliche und (solo-)selbstständige Kunstweltakteur:innen. Mit collectAR und dem ArtVenture Club gehören wir zu den Unterzeichnenden der „Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich“.
Welche Veranstaltung in NRW sollten wir auf keinen Fall verpassen?
Bei der Fülle an Veranstaltungen in Düsseldorf ist das schwierig zu beantworten. „Chaïm Soutine“ im K20 mit seinen verstörend-faszinierenden Bildern wird ein Highlight, und in der zeitgenössischen Kunst freue ich mich besonders auf die Kunstpunkte. Das ist immer eine tolle Gelegenheit, in den Ateliers hinter die Farbe zu schauen und hautnah zu erleben, wo die Magie entsteht.
Wen sollten wir unbedingt mal kennenlernen?
Die Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz. Mit ihren visionären Ideen und großer Experimentierfreude verwandelt sie das Clemens-Sels-Museum in Neuss – mein „allererstes Museum“ – in ein Ausstellungshaus der Zukunft. Es ist sehr beeindruckend, was dort gerade passiert!
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir uns alle und in allen Lebensbereichen viel mehr auf die Dinge konzentrieren, die uns verbinden. Ich glaube fest daran, dass wir so Grenzen und Barrieren überwinden und viel mehr erreichen können – sowohl für den Klima- als auch den Kulturschutz. Und eigentlich ist das in NRW ganz leicht, weil wir alle(s) hier haben, was wir dazu brauchen.
Was du uns oder der Welt schon immer sagen wolltest …
Es ist wichtig, dass wir uns die große Bedeutung von Kunst für unsere Gesellschaft wieder mehr bewusst machen. Denn historisch betrachtet ist Kunst immer das, was von Kulturen übrigbleibt. Wir alle sollten uns also die Bewahrung unseres Planeten und unseres kulturellen Erbes zur Aufgabe machen. Die Kunst von heute wird morgen unsere Geschichte(n) erzählen.
Nathalie Krall wird aktuell durch das 360-Grad-Stipendium der Stadt Düsseldorf gefördert, um ihr Projekt „Strassen-Kunst-Geschichte(n)“ mit einer neuartigen Verbindung von Kunstgeschichte und Augmented Reality im Stadtraum zu verwirklichen.
Foto: Nathalie Krall
Mehr Infos zu Nathalie Krall, collectAR und dem ArtVenture Club