Wo in NRW lebst du und warum gefällt es dir da?
Ich wohne in Dortmund. Klingt nicht so cool wie manch andere Stadt, aber Freunde, zu denen es sich zu Fuß schlendern lässt, Locations, die auch für spontan Entschlossene noch ein freies Plätzchen haben, und bezahlbarer Wohnraum sind schon ein bisschen cool.
Womit beschäftigst du dich und warum?
Als Produktdesignerin entwerfe und fertige ich unter dem Label NOSTUDIO modulare Objekte, die sich zwischen funktionalem Möbel- und konzeptionellem Objektdesign bewegen. Dabei interessieren mich Produkte des Alltags, die unsere Beziehung zu den Objekten und Räumen, mit und in denen wir leben, herausfordern und zugleich vertiefen können, um unsere Einstellung, wie wir leben und konsumieren, zu hinterfragen. Meine Arbeiten lassen sich neu stapeln, stecken oder erweitern und verweisen so auf das Potenzial, Räume aktiv zu gestalten.
Welche Veranstaltung in NRW sollten wir auf keinen Fall verpassen?
Die PASSAGEN in Köln sind wieder im Januar. In der ganzen Stadt verteilt findet man tolle Ausstellungen von Newcomer:innen und bekannten Designer:innen, durch die man gemütlich schlendern kann.
Wen sollten wir unbedingt mal kennenlernen?
Den Makerspace in Bochum. Ein Ort mit offenen Werkstätten, in denen Kreative ihre Ideen verwirklichen können. Ein tolles Team, welches einen bei der Umsetzung unterstützt, und Maschinen, von denen wir nur träumen können.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Ich wünsche mir eine bessere Nutzung innerstädtischer Leerstände. Diese sollten unkompliziert für beispielsweise Ausstellungs- oder Atelierflächen umgewandelt und genutzt werden; es müssen kreative und nicht kommerzielle Orte geschaffen werden, die einen Mehrwert für die gesamte Stadt darstellen. Dafür gibt es bereits engagierte Ansätze, und ich hoffe auf viel, viel mehr davon.
Was du uns oder der Welt schon immer sagen wolltest...
Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich kreative Arbeiten sehe, wie viel Mut, Hingabe und Können darin stecken, und das sollte wertgeschätzt werden. In jedem Design steckt ein Stück von einem selbst, es ist ein Arbeitsprozess, der sehr persönlich ist und der einen dadurch immer wieder an sich oder der Arbeit zweifeln lässt, da machen positive Bestärkung und ein paar nette Worte wahnsinnig viel aus. Daher: Supportet euch!
Judith Kamp ist eine von zwölf Designer:innen und Studios, die vom 12. bis 18. Januar 2024 beim Designers Tower im Rahmen der PASSAGEN in Köln ausstellen.