Wo in NRW lebst du und warum gefällt es dir da?
Ich lebe in Köln, im Belgischen Viertel. Es ist lebendig, laut und manchmal herausfordernd – aber ich mag die schnellen, zufälligen Begegnungen.
Womit beschäftigst du dich und warum?
Als Professorin für Mediendesign und freie Kreativdirektorin liegt mein Fokus auf gendersensibler Gestaltung. Ich setze mich dafür ein, dass diese Perspektive fest in der Designausbildung verankert wird – unter anderem durch meine Arbeit im International Gender Design Network, das ich mitgegründet habe. Gestaltung ist nie neutral; sie prägt Narrative und beeinflusst gesellschaftliche Strukturen. Daher ist es essenziell, dass zukünftige Designer:innen lernen, Verantwortung zu übernehmen und vielfältige Perspektiven einzubeziehen.
Welche Veranstaltung in NRW sollten wir auf keinen Fall verpassen?
Unsere Verleihung des Gender Design Awards „iphiGenia“ am 4. November 2025 im Museum für Angewandte Kunst in Köln!
Wen sollten wir unbedingt mal kennenlernen?
Elisa Metz und Heike Simmer – zwei eigenständige, vielschichtige Künstlerinnen, die feministische Perspektiven in Kunst und Gesellschaft stark machen. Unter anderem als SIMMER & METZ mit ihrem Projekt „Auf Montage“ – performativ, klug, weit über Köln hinaus.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Dass gendersensible Gestaltung nicht als Zusatz, sondern als fester Bestandteil aller Designlehrpläne verstanden wird. Wer morgen Produkte, Prozesse, Services oder Systeme gestaltet, muss heute lernen, wie Narrative, Machtverhältnisse und Identitäten visuell mitgeprägt werden.
Was du uns oder der Welt schon immer sagen wolltest …
Ich wollte der Welt eigentlich nie etwas sagen – wo sollte man da anfangen? Aber euch möchte ich sagen: Ihr macht wichtige Arbeit. Ihr zeigt, dass Kreative zentrale Akteur:innen in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozessen sind – nicht Randerscheinung, sondern mitgestaltende Kraft.
Tanja Godlewsky hält im Rahmen der creative.projects-Preisverleihung am 2. Juni 2025 im machwerkhaus köln einen Impulsvortrag zum Thema „Warum gendersensibles Design Teil von Nachhaltigkeit ist“.
Foto: Katja Ruge