Worum geht es in deinem Projekt?
Was wir auf dem Sextoy-Markt sehen, definiert, was wir als „normal“ wahrnehmen. Diese Macht möchte ich nutzen, um die tabuisierte Masturbationspraxis des Kissenreitens zu normalisieren und Kissenreiter:innen ihre Scham zu nehmen. Denn Selbstbefriedigung ist ein wichtiger Teil der sexuellen Emanzipation und widerlegt den heteronormativen, patriarchalen Glauben, dass weibliche Sexualität da ist, um Männer zu befriedigen – und damit ist Masturbation ein feministischer Akt!
Zu welcher Veränderung in Gesellschaft und/oder Wirtschaft möchtest du beitragen?
Ich dachte lange, ich sei die einzige Frau, die masturbiert. Erst als eine Freundin mir von einem neuen Toy erzählt hat, habe ich gemerkt, dass das nicht stimmt. Ich habe mich damals gefühlt, als wäre ich unter Wasser gewesen, und durch dieses Gespräch hat meine Freundin dafür gesorgt, dass ich aufgetaucht bin! Ich möchte für so viele Personen wie möglich diese Person sein, die dieses Gefühl auslöst!
Was willst du in den nächsten zwölf Monaten als creative.project erreichen?
Mein Unternehmen steht an einem sehr spannenden Punkt, und die nächsten zwölf Monate sind absolut richtungsweisend. Ich habe dieses Unternehmen aus Leidenschaft gegründet, bin aber im Kern Designerin. Der Erfolg und die Reichweite sind mir im letzten Jahr über den Kopf gewachsen, und während ich am Anfang auf einen „ruhigen Moment“ gewartet habe, um eine grundlegende Struktur zu bauen, weiß ich inzwischen, dass es diese ruhigen Momente nicht gibt. Ich werde ein zweites und drittes Toy herausbringen, ich arbeite an einem Manual und einem Buch – und möchte in diesem Trubel das Fundament des Unternehmens ausbauen und definieren. Dafür freue ich mich auf die Hilfe des Netzwerks und der Mentor:innen von creative.nrw!
entzück dich selbst wurde als eins von vier creative.projects 2025 ausgezeichnet.
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Foto: Simon Veith