Wie Cross-Innovation Wirtschaft und Kreativität vereint und dabei „richtig gutes Zeug“ entsteht, das haben wir am Mittwoch, dem 5. März 2025 bei einem Panel gemeinsam mit der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (THAK) auf dem German Creative Economy Summit der Hamburg Kreativ Gesellschaft diskutiert.
Moderiert von Thomas Radke (Regionales Zukunftszentrum MV), sprachen Claudia Köhler (Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (THAK), Ines Rainer (creative.nrw), Meike Jungbluth (Roskopf Unternehmensgruppe), Matthias Bergmann (Bäckerei Bergmann & Sohn GmbH) und Marco Rieso (IHK Ostwestfalen zu Bielefeld) über ihre Erfahrungen mit Cross-Innovation-Labs und -Formaten. Meike Jungbluth, die letztes Jahr mit der Roskopf Unternehmensgruppe bei unserem Format creative.challenges dabei war, und Matthias Bergmann berichteten, wie wichtig es für sie war, einmal „raus aus der Bubble“ zu kommen und gemeinsam mit Kreativschaffenden ganz neue Wege zu gehen – das sei auch emotional eine besondere Erfahrung gewesen, die nachhaltige Wirkung entfaltet habe. Meike Jungbluth verriet, dass Roskopf und 3WIN Maschinenbau die letztes Jahr entwickelten Ideen gemeinsam mit allen beteiligten Kreativen weiterentwickeln möchten. Alle waren sich einig, dass es mehr solche Projekte braucht, allerdings gebe es auf Seiten der Unternehmen noch einige Hemmnisse zu überwinden. Marco Rieso brachte die Industrie- und Handelskammern als Vermittler ins Gespräch, auch creative.nrw steht gerne unterstützend zur Seite. „Geht raus und vernetzt euch“, rief Matthias Bergmann aus.
Die zweitägige Veranstaltung am 5. und 6. März stand unter dem Eindruck der aktuellen (geo)politischen Entwicklungen. Bei der Eröffnung waren sich die Speaker:innen einig, dass die Kreativwirtschaft eine stärkere Rolle spielen müsse, um die notwendigen Transformationen zu bewältigen. „Die Kreativwirtschaft kann und sollte Motor sein, wenn es um die Entwicklung wünschenswerter Zukünfte geht. Das geht aber nur gemeinsam, Kreativität ist Teamsport“, sagte Carsten Brosda, Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien – die ganze Rede findet sich hier.
Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft, erklärte, dass die Kreativwirtschaft unverzichtbar sei in einer Zeit, in der demokratische Werte massiv unter Druck geraten. Sie präge den öffentlichen Diskurs, sei Motor für Innovation und stärke Demokratie und Freiheit. Da Kreativwirtschaft ihrerseits auf eine offene und demokratische Gesellschaft angewiesen sei, stehe sie in der Verantwortung, sich für sie einzusetzen.
In Talks und Panels ging es dann darum, wie all dies in der Praxis gelingen kann. Das Themenspektrum reichte von KI im Spannungsfeld zwischen Werkzeug und Wettbewerber:in über Gestalten für Diversität und Teilhabe bis hin zu Nachhaltigkeitsstrategien. „Wir brauchen positive Zukunftsbilder“ forderten etwa Jacob Bilabel von der Green Culture Anlaufstelle des Bundes und Max Lederer von der Agentur Jung von Matt im Panel „Das Ende der Gegenwart“. Immer wieder wurde deutlich, dass das Denken in Teilmärkten nicht zielführend sein wird, es brauche Kooperation und Cross-Innovation, letztlich müsse die gesamte Wirtschaft, die gesamte Gesellschaft kreativ werden, um die Herausforderungen zu meistern. Die Kreativwirtschaft kann hierfür Impulse liefern, entsprechend dem Motto der Veranstaltung: „Let’s Join Creative Forces“.