Am Montag, dem 2. Juni 2025, hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im machwerkhaus köln vor rund 150 Interessierten die vier creative.projects 2025 ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung würdigen wir bereits zum dritten Mal Projekte aus der nordrhein-westfälischen Kultur- und Kreativwirtschaft, die cross-innovativ sind und Impact erzeugen – sei es gesellschaftlichen, ökologischen oder demokratiestärkenden.
Durch ein Preisgeld in Höhe von je 2.500 Euro und ein maßgeschneidertes Mentoringprogramm unterstützt creative.nrw die Kreativschaffenden dabei, aus ihrer Geschäftsidee ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen zu machen. Mona Neubaur betonte, wie wichtig derartige Projekte für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sind: „Diese Projekte stehen für eine neue Generation des Wirtschaftens: mutig, kreativ und wertorientiert. Sie zeigen: Wirtschaften und Gewinnorientierung müssen sich nicht immer nur in Euro und Cent ausdrücken, sondern es kann auch ein gesellschaftlicher Mehrwert sein, ein Dienst am Gemeinwohl. Solche Stimmen brauchen wir – als starke Stimmen für ein solidarisches, nachhaltiges und lebenswertes Nordrhein-Westfalen.“ creative.nrw-Projektleiterin Ines Rainer sagte: „Auch die neuen creative.projects zeigen, welchen Impact die Kreativwirtschaft haben kann: Voller Leidenschaft und Ideenreichtum setzen sich die Gründer:innen für ein nachhaltigeres, zukunftsfähiges Wirtschaften ein, von dem nicht nur wir, sondern auch zukünftige Generationen profitieren.“
Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:
absorbing:clay von Theresa Tropschuh, Simon Schnittker, Jan Grüwell und Luca Christ
Das Team entwickelt ein keramisches Fassadensystem aus regionaler Tonerde, das das Stadtklima verbessert und Bürger:innen über die Webanwendung „Clayculator“ an der Gestaltung beteiligt.
die Schweiferei von Kathrin Gölz und Lisa Herbst
Die Schweiferei lädt dazu ein, den urbanen Raum achtsam zu erkunden und sich entlang zufälliger Themen statt fester Routen in der Stadt zu bewegen.
entzück dich selbst von Sanja Zündorf
Ein innovatives Textilprodukt fördert die Enttabuisierung des Themas weibliche Selbstliebe und trägt zur sexuellen Emanzipation bei.
Jangala von Simone Schick und Benjamin Puente Schick
Das Sprachförderprogramm für Kinder unterstützt mit einem interaktiven Geschichtenkoffer und einer digitalen App spielerisch Sprachkompetenz und soziales Lernen.
Die Auswahl der Gewinner:innen aus rund 70 eingereichten Projekten erfolgte durch eine hochkarätige Jury: Alain Bieber (NRW-Forum Düsseldorf), Dunja Karabaić (ökoRAUSCH), Frank Zumbruch (machwerkhaus köln), Sophie Dienberg (inKlub) und Anabel Pérez-Hoppe (creative.nrw).
Im Rahmen der von Anja Backhaus moderierten Preisverleihung hielt Prof. Tanja Godlewsky (IU Internationale Hochschule / international Gender Design Network) zudem einen Impuls zum Thema „Warum gendersensibles Design Teil von Nachhaltigkeit ist“. Sie zeigte, wie Design Entscheidungen beeinflusst, die über Ästhetik hinausgehen und zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe und Gerechtigkeit führen können: „Gendersensible Gestaltung fragt: Wer wird mitgedacht, wer bekommt Zugang, wer wird sichtbar? Wenn wir Systeme offen denken, schaffen wir nicht nur gute Gestaltung, sondern echte Teilhabe – und genau das ist Zukunftsfähigkeit.“
Viele Gäste nutzten die Möglichkeit, an einer Führung über das Gelände teilzunehmen. Das machwerkhaus köln ist ein Zentrum für Design und Urbane Produktion im Kölner Stadtteil Kalk. Auf einer Fläche von fast 20.000 Quadratmetern bietet es Manufakturen, Handwerksbetrieben, Start-ups und Designbüros die Möglichkeit, ihre Produkte zu entwickeln, zu fertigen, zu präsentieren und zu vertreiben.
Im Anschluss an die Preisverleihung lud creative.nrw gemeinsam mit dem machwerkhaus köln zu einem offenen Netzwerkabend ein.
Foto: Simon Veith
creative.projects @ machwerkhaus köln
Drei creative.projects stellen ihre Produkte und Dienstleistungen bis zum 31. August 2025 in drei Schauräumen im machwerkhaus köln aus: absorbing:clay (Gewinner 2025), RecycleBar (Shortlist 2025) und Cosmaki (Gewinner 2024). Die Projekte beschäftigen sich mit Materialkreisläufen, nachhaltiger Gestaltung und partizipativer Stadtentwicklung. Ob in Workshops, Ausstellungen oder als Shop – es bietet sich die Gelegenheit, die kreativen Köpfe hinter den Projekten und ihre visionären Ideen kennenzulernen.