Foto-Credit: Katharina Maderthaner
Wo in NRW lebst du und warum gefällt es dir da?
Ich lebe in Düsseldorf, genau genommen im Stadtteil Oberbilk. Vor meiner Tür pulsiert eine der befahrensten Straßen Düsseldorfs. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich eine Kirche. Da lese ich die Uhrzeit ab. Außerdem sehe ich die dampfenden Kühltürme der Stadtwerke. Das gefällt mir als Bild. Es ist urban und auch romantisch.
Womit beschäftigst du dich und warum?
Ich versuche im weitesten Sinne, Bilder zu entwickeln, die meine Sicht auf Dinge, Situationen oder, sagen wir, auf die Welt zeigen. Das klingt jetzt vielleicht etwas allgemein, aber wenn ich im Atelier arbeite, schwingt das, was ich beobachte, immer mit. Wenn ich von Bildern spreche, dann kann das alles sein: Objekte, Skulpturen, Installationen, Zeichnungen oder Malerei. Warum ich so arbeite, wie ich arbeite, kann ich nicht genau sagen. Aber ich kann sagen, dass es nie den Moment gab, in dem ich mich für eine bestimmte Art von künstlerischer Arbeit „entschieden“ habe. Es hat sich schlichtweg so entwickelt.
Welche Veranstaltung in NRW sollten wir auf keinen Fall verpassen?
Uhhhh ... Mein Herz hängt an der aktuellen Ausstellung in der Kunsthalle Barmen: „Fruchtbare Strukturen“. Eine Herzensangelegenheit, weil ich mit vielen geschätzten Menschen zusammenarbeiten durfte und wir gemeinsam eine Ausstellung auf die Beine gestellt haben, die schöne Früchte trägt: Studierende kooperieren mit Künstler:innen kooperieren mit Wissenschaftler:innen kooperieren mit Designer:innen. Ein Pingpong-Spiel, das so auch neu für mich ist – und somit aufregend.
Wen sollten wir unbedingt mal kennenlernen?
Eva, Christian, Linda, Sebastian, Ara, Stephan, Maria, Havin, Martina, Sona, Anne, Naro, Arman, Momo, Alessandro, Arthur, Helga, Richard und viele mehr.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Mehr Menschlichkeit.
Was du uns oder der Welt schon immer sagen wolltest …
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Es ist zwar nicht von mir, aber eines meiner Lieblingssprichwörter. Und genau jetzt werde ich nachschauen, woher dieses Sprichwort kommt – und ob ich es danach noch mag.
Katharina Maderthaner ist bildende Künstlerin und seit 2022 Professorin für Künstlerische Grundlagen an der Fakultät Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal. Die Ausstellung „Fruchtbare Strukturen“ (24. Januar bis 23. Februar 2025) ist eine Kooperation der Abteilung Industrial Design mit dem Verbundprojekt transform.NRW – Mit Kunst, Kultur und Design Nachhaltigkeit gestalten, an dem auch creative.nrw beteiligt ist.